Kapitalmarktprognose 2017

Nochmals vielen Dank an alle Teilnehmer/innen, die sich die Zeit genommen haben, die Fragen zur Kapitalmarktprognose 2017 zu beantworten. Dabei kamen einige interessante Ergebnisse heraus. Zuerst aber einmal ein paar Daten und Fakten zur Teilnehmerstatistik:

3’187 Mails wurden für die Kapitalmarktprognose verschickt

577 Antworten von Umfrageteilnehmer gingen ein

Die durchschnittliche Bearbeitungszeit betrug 4 Minuten (Da war ich mit meinen 2 Minuten etwas zu optimistisch…)

Woher kommen die Teilnehmer:

46% Schweiz

36% Deutschland

5% Luxemburg

2% Österreich

ebenfalls noch u.a. aus Liechtenstein, Singapur, Frankreich, China

Es freut mich sehr, auch zukünftig wieder auf Sie zählen zu können, wenn es um spannende Themen und Umfragen geht. Am Ende der Auswertung erhalten Sie die Möglichkeit, die Kapitalmarktprognose 2017 als PDF anzufordern.

Und nun viel Spass bei den Ergebnissen!

Kapitalmarktprognose 2018

 

Zu welcher Kategorie zählen Sie sich in Bezug auf Geldanlagen?

Es freut mich, dass fast die Hälfte aller Teilnehmer nicht (Halb-)Profis waren. Somit spiegelt das Ergebnis eine gute Mischung aus beiden Lagern wieder. Der grösste Stimmenanteil stammt aber dennoch mit 36% von den Profis, die vermutlich mit den Fragen weniger Mühe hatten als die Laien/Fortgeschrittenen.

Wie sehen Sie die prozentuale Entwicklung (per 31.12.2017) folgender Indizes / Anlageklassen?

Auf den ersten Blick fällt auf, dass die einzelnen Indices bzw. Anlageklassen keine auffälligen Größenunterschiede aufweisen. Das resultiert aus der Berechnung des gewichteten Durchschnittes der einzelnen Klassen. Klarer wird es bei der detaillierten Betrachtung der einzelnen Indices/Anlageklassen.

Was man jedoch herauslesen kann ist die Tatsache, dass (in der gewichteten Summe) aller abgegebenen Stimmen dem Öl und Gold am meisten zugetraut wird. Bis jetzt liegen die Anleger mit der Goldprognose richtig. Am 27.2. erreicht das Gold ein 3-Monatshoch.

DAX – Deutscher Aktienindex

  • Beim DAX sind sich knapp die Hälfte der Teilnehmer einig, dass es bis zu 10% bergauf gehen könnte.
  • Ein Drittel aller Befragten sind der Meinung, dass der Deutsche Aktienindex dieses Jahr zwischen 0 und -10% beenden wird.

Zu erwähnen bleibt, dass die Anzahl der überzeugten Bullen und Bären mit jeweils 4% auf beiden Seiten relativ gering ist. Häufig ist in diesen Situationen eine Überraschung (nach oben oder unten) das Ergebnis.

SMI – Swiss Market Index

Für den SMI sehen – im Vergleich zum DAX – die Einschätzungen etwas schlechter aus.

  • Hier sind etwas mehr als ein Drittel der Meinung, dass es mit den Schweizer Titeln bis zu 10% nach oben gehen könnte.
  • Die Gruppe der “gemäßigten Pessimisten” (0 bis -10%) ist mit knapp der Hälfte aller Teilnehmer deutlich grösser als beim DAX. Grund könnte die letztjährige Underperformance der Eidgenossen sein, die bei vielen Anlegern zu Enttäuschungen geführt hat.

Diese Enttäuschung führt evtl. dazu, dass viele von weiter schlechteren Kursen in der Schweiz ausgehen. Große Ausreißer nach oben oder unten finden sich auch beim SMI nicht.

Euro Stoxx 50

Der EURO STOXX 50 ist von der Auswertung vergleichbar mit dem SMI. Der Grund dafür liegt hier aber nicht in einer “Underperformance” wie bei den Eidgenossen.

S&P 500

Spannender bzw. interessanter wird es beim S&P 500 aus Amerika.

  • Zwar liegen hier die Lager der gemäßigten Bullen (+10%) und Bären (0 bis -10%) mit jeweils etwa einem Drittel gleich auf
  • Auffällig ist hier jedoch die relativ hohe Anzahl an Teilnehmern, die dem S&P 500 bis zu 20% bis Jahresende zutrauen. Über 10% sind bullish. Beim DAX und EUROSTOXX liegt der Anteil mit etwa 5% bei gerade mal der Hälfte. Die neutralen Schweizer sind sogar noch vorsichtiger mit 2%

Grund hierfür könnte sein, dass überzeugte “Trump-Anleger” die positiven Aspekte seiner Regierungshandlungen in den Vordergrund stellen. Zumindest bis jetzt liegen die Trump-Befürworter – zumindest aktientechnisch – ja richtig. Dennoch muss der neue Präsident noch viele Entscheidungen treffen, die die (Welt-)Wirtschaft beeinflussen.

Zumindest an den Börsen ist die Erwartung sehr hoch. Enttäuschungen können hier schnell zu einem stärkeren Kursrückgang an der amerikanischen Börse führen. Durch den Dominoeffekt sind wir Europäer natürlich auch die Leidtragenden.

Gold

  • Dem Gold trauen über die Hälfte der Umfrageteilnehmer ein Plus von 10 bis 20% bis zum Jahresende zu.
  • Rund 30% sind lediglich der Meinung, dass Gold unverändert bleibt bzw. max. 10% verliert.

Woran das liegen könnte, kann natürlich nicht eindeutig beantwortet werden. Trauen die Anleger dem Gold wirklich einen starken Kursanstieg zu oder liegt es daran, dass Investoren in dem Edelmetall Sicherheit suchen, angesichts der wachsenden Sorgen über die politischen Risiken in Europa und in aller Welt. Anleger kaufen häufig Gold als Fluchthafen gegen wirtschaftliche und politische Unsicherheit.

Sollten es dieses Jahr durch diverse Notenbankentscheidungen oder ein erfolgreiches Infrastrukturprogramm von Trump zu einem weiteren (weltweiten) Inflationsanstieg kommen, dann könnten damit Goldinvestoren ganz schnell auf dem völlig falschen Fuss erwischt werden. Nachdem häufig konservative Anleger zu dem (vermeintlich sicheren) Gold greifen, könnte hier die Enttäuschung bis zum Jahresende sehr gross werden.

Öl

  • Beim Spitzenreiter Öl erwarten fast 60% der Umfrageteilnehmer ein Plus von 10 bis 20%.
  • Sogar rund 5% der Stimmen sind noch optimistischer und trauen dem schwarzen Gold ein Kursplus von mehr als 20% zu.
  • Lediglich knapp über einem Viertel sind der Meinung, dass sich das Öl zwischen 0 und -10% bis zum Jahresende bewegen wird.

Spannend ist hier die aktuelle Marktmeinung der Experten. Denn nach Einschätzung von Marktbeobachtern lastet die Aussicht auf weiter steigende Ölreserven in den USA auf den Notierungen am Ölmarkt. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten lastet außerdem ein Kursanstieg des US-Dollar auf den Ölpreisen. Da Rohöl in der amerikanischen Währung gehandelt wird, verteuert ein steigender Dollar Rohöl in Ländern außerhalb des Dollarraums und bremst so die Nachfrage.

EUR / USD

Womit wir beim bereits oben erwähnten US-Dollar wären…

Die Meinung der Umfrageteilnehmer ist hier am eindeutigsten.

  • Über 65% gehen von einem unveränderten bis schwächeren Euro von bis zu -10% aus.
  • Lediglich 20% glauben eher an eine Eurostärke bis Ende 2017.

Aber wie passt das mit der Einschätzung beim Öl zusammen? Ein steigender USD bremst die weltweite Nachfrage nach Öl. In unserer Umfrage gehen steigende Ölnotierungen und ein steigender USD Hand in Hand.

Wir werden sehen, ob diese Konstellation sich bis zum Jahresende bewahrheiten kann….

Rendite Anleihen 10 Jahre Deutschland

Rendite Anleihen 10 Jahre USA

EUR – EZB Leitzins in Prozent

USA – FED Leitzins in Prozent

Wie gross sehen Sie die Chancen für folgende Szenarien?

Italien scheidet aus dem EUR aus

  • Fast drei Viertel aller Teilnehmer geht davon aus, dass Italien am Ende 2017 weiterhin vollwertiges EU-Mitglied sein wird.
  • Lediglich rund 17% kann es sich überhaupt vorstellen, dass Italien bald wieder die Lira als Zahlungsmittel hat.

Die Frage ist hier, inwieweit das Wahlergebnis der “Grande Nation” Einfluss auf Italien haben könnte. Gewinnt Marine Le Pen die Wahl in Frankreich könnte eine Diskussion um einen EU-Austritt auch in Italien wieder zunehmen. Übrigens, wussten Sie, dass die Franzosen sich nie als “Grande Nation” bezeichnen? Nur deutschsprachige Journalisten verwenden ihn – aus Unkenntnis.

Der EUR-Raum löst sich komplett auf

  • Mit 85% aller Aussagen sehen die Teilnehmer diesen Zukunftsgedanken am unwahrscheinlichsten.
  • Lediglich rund 7% halten das für wahrscheinlich und gerade mal 2% für sehr wahrscheinlich.

Hoffen wir, dass die knapp 10% nicht mehr wissen als die deutliche Mehrheit der Umfrageteilnehmer…

Der EURO verliert drastisch an Wert bzw. wird aufgelöst

Spannend wird diese Aussage in Verbindung mit der bereits gestellten Prognose betreffend “EUR/USD”. Dort gehen ja 65% von einem unveränderten bis schwächeren Euro von bis zu -10% aus. Lediglich 20% glauben eher an eine Eurostärke bis Ende 2017.

  • Als Einschätzung bei der Frage des drastischen Wertverlustes/Auflösung kommen 75% der Teilnehmer zum Ergebnis, dass dieses Szenario unwahrscheinlich bis sehr unwahrscheinlich ist. Also was stimmt jetzt? Vermutlich liegt der Grund im Begriff “drastisch”. Und ein Verlust von -10% liegt anscheinend noch in der Toleranz- und Schmerzgrenze der Anleger.
  • Aber rund 15% gehen immerhin noch davon aus, dass dem Euro dieses Jahr noch Große Probleme bevorstehen. Hoffen wir, dass sie nicht Recht behalten…

Russland schlittert in die Staatspleite

Ebenso unwahrscheinlich sehen es die Teilnehmer, dass Russland in eine Staatspleite schlittert.

  • Hier sind es 80%, die sich für “unwahrscheinlich” bzw. “sehr unwahrscheinlich” entschieden haben. Damit liegt Russland und die EU etwa gleich auf, was die Staatspleite betrifft.
  • Ebenfalls mit etwa 9% gehen Teilnehmer davon aus, dass Russland bis zum Jahresende pleite ist.

Trump sorgt für mächtig Wirbel. Die Situation zwischen USA und anderen Staaten verschärft sich

Die Antwort auf diese Frage können wir uns inzwischen im “realen Leben” ansehen. Und hier macht der neue Präsident Trump mächtig Wirbel. Und nicht nur in der (Welt-)Wirtschaft sorgt er für Unruhe. Auch betreffend “Weltfrieden” war es – zumindest in den Tagen seit Amtsantritt – eher besorgniserregend: So soll z.B. die „Doomsday Clock“, auch „Atomkriegsuhr“ genannt, laut Atomwissenschaftlern vom Bulletin of the Atomic Scientists anzeigen, wie nah die Erde einer globalen Katastrophe ist. Bisher stand sie auf drei vor zwölf. Nun sollen Äußerungen des US-Präsidenten Donald Trump den Zeiger 30 Sekunden näher an Mitternacht gebracht haben.

Das Szenario spiegelt sich auch im Umfrageergebnis zu dieser Frage:

  • 55% der Teilnehmer sehen es als wahrscheinlich, dass es weitreichende Probleme geben wird.
  • Fast 20% gehen sogar noch weiter und sehen es als “sehr wahrscheinlich”.
  • In etwa die gleiche Anzahl (20%) geht davon aus, dass es zu keinen Spannungen kommt.

Hoffen wir, dass sich hier die Masse irrt und die Minderheit von 20% Recht behält. Interessant hier ist noch zu erwähnen, dass gerade einmal 4% der Teilnehmer keine Meinung haben bzw. “ich weiss nicht” gewählt haben. Daran erkennt man die klare Polarisierung des neuen amerikanischen Präsidenten…

Der BREXIT findet doch nicht statt

  • Rund 75% sind der Meinung, dass der beschlossene Austritt Englands auch so kommen wird
  • Lediglich 16% können es sich vorstellen bzw. finden es “wahrscheinlich”, dass London weiterhin Teil des EU-Raumes bleibt

Das erste bemannte Flugzeug landet am BER-Flughafen in Berlin

Ja, diese Frage war natürlich nicht so ernst gemeint, aber das Ergebnis ist doch schon irgendwie beeindruckend:

  • Rund 70% aller Teilnehmer sehen es als “sehr unwahrscheinlich” bzw. “unwahrscheinlich”, dass der BER-Flughafen 2017 seinen Betrieb aufnimmt.

In diesem Fall hat die Menge Recht! Das Jahr ist gerade einmal zwei volle Monate alt und es wurde bereits von offizieller Seite verkündet, dass es dieses Jahr sicher nichts wird mit einem geregelten Flugverkehr am neuen Airport. Inzwischen spricht man von 2021.

Welche besonderen RISIKEN sehen Sie 2017?

Vielen Dank allen Teilnehmern für die vielen Einträge betreffend aktuelle Risiken in der Welt. Es wurden dabei verschiedenste Themen angesprochen. Am häufigsten wurden folgende Risiken genannt:

  • Trump
  • Terrorismus, Attentate, IS
  • Handelskriege
  • Einwanderung, Flüchtlingssituation
  • Börsencrash
  • Türkei
  • Wahlen in EU

Eine detaillierte Aufstellung erhalten Sie in der PDF-Ausgabe der Kapitalmarktprognose

Welche besonderen CHANCEN sehen Sie 2017?

Auch hier wurden verschiedenste Themen angesprochen. Am häufigsten wurden folgende Risiken genannt:

  • Trump
  • Weltweites Wirtschaftswachstum
  • Lösung der Flüchtlingssituation
  • Gold
  • Steuersenkung in USA
  • Arbeitsmarkt
  • Beruhigung der Eurokrise

Eine detaillierte Aufstellung erhalten Sie in der PDF-Ausgabe der Kapitalmarktprognose

Auf welche ANLAGEKLASSEN werden Sie setzen?

In nebenstehender Grafik sind die gewichteten Teilnehmerantworten aller Anlageklassen zusammengefasst. Dabei haben klar die Aktien die Nase vorne, gefolgt von Immobilien, Rohstoffen/Edelmetallen, Unternehmensbeteiligungen und Cash.

Details dazu folgen bei der Auswertung der einzelnen Anlageklassen

Platz 1: Aktien(-fonds)

  • Rund 75% sind von Aktien für 2017 überzeugt und entscheiden sich für wahrscheinlich/sehr wahrscheinlich
  • Lediglich eine Minderheit von nicht einmal 20% werden dieses Jahr keine / eher keine Aktien kaufen

Liegt das nun daran, dass die Teilnehmer von einem Aktienengagement überzeugt sind oder aufgrund mangelnder Alternativen? Diese spannende Antwort wäre fast eine neue Umfrage wert…

Platz 2: Immobilien

  • Rund 60% sind von Immobilien für 2017 überzeugt und entscheiden sich für wahrscheinlich/sehr wahrscheinlich
  • Knapp ein Viertel werden dieses Jahr keine / eher keine Immobilien kaufen

Liegt es auch hier an mangelnden Alternativen? Weltweit sind die Immobilienpreise tendenziell schon recht heissgelaufen. Und dennoch sind sie auf dem 2. Platz. Wenn hier mal hoffentlich nicht ein böses Erwachen kommt…

Platz 3: Rohstoffe / Edelmetalle

  • Immerhin noch mehr als die Hälfte aller Teilnehmer sind für 2017 von Rohstoffen & Edelmetallen überzeugt und entscheiden sich für wahrscheinlich/sehr wahrscheinlich
  • Etwa ein Drittel werden dieses Jahr keine / eher keine Rohstoffe & Edelmetalle kaufen

Liegt es auch hier an mangelnden Alternativen? In Gold werden aktuell grosse Hoffnungen gesteckt und auch beim Spitzenreiter Öl haben wir in dieser Umfrage gesehen, dass die Teilnehmer grosses Potential darin sehen.

Damit decken sich grundsätzlich die Erwartungen für Gold & Öl mit deren Allokationsplänen für 2017.

4. Unternehmensbeteiligungen

  • Auch Unternehmensbeteiligungen / Startups Genießen ein Großes Interesse bei den Umfrageteilnehmern
  • Immerhin knapp die Hälfte aller Teilnehmer sind für 2017 davon überzeugt und entscheiden sich für wahrscheinlich/sehr wahrscheinlich
  • Aber rund 40% werden dieses Jahr keine / eher keine Investments in dieser Assetklasse tätigen

Ein Grund, weshalb die Nachfrage nach dieser Investitionsmöglichkeit geringer ist, könnte die Tatsache sein, dass es für Privatanleger sehr schwierig ist, diesen Bereich zu überblicken. Häufig ist es gar nicht möglich, sich als Privatperson an Startups zu beteiligen bzw. die Hürden dafür sind viel zu hoch.

5. Cash (Bank)

  • Auch wenn es keine Zinsen bringt, sondern inzwischen sogar Geld kosten kann (Negativzins), ist Liquidität bei der Bank immer noch sehr gefragt.
  • Immerhin knapp die Hälfte aller Teilnehmer entscheidet sich für wahrscheinlich/sehr wahrscheinlich, wenn es um die diese Anlageklasse geht.
  • Rund 45% werden dieses Jahr keine / eher keine Investments in dieser Assetklasse tätigen

Ein Grund, weshalb immer noch so hohe Cash bestände auf den Banken gehalten werden, ist zum einen die (vermeintlich?) risikolose Anlageklasse. Selbst Minuszinsen oder sonstige neue “Gebührenarten” halten die Anleger nicht davon ab, weiter Geld in Cash auf der Bank zu halten. Interessante Alternativen gäbe es genug, jedoch steht hier wohl der Sicherheitsgedanke im Vordergrund.

6. Private Equity / Hedgefonds

  • Für rund ein Drittel aller Teilnehmer kommt ein Investment in PE & Hedgefonds in Frage.
  • Etwa 50% werden dieses Jahr keine / eher keine Investments in dieser Assetklasse tätigen

Mangels Kenntnisse werden kaum unerfahrene Anleger in diese Assetklasse investieren. Für Profis sind PE & Hedgefonds immer noch eine beliebte Alternative. Hier wäre es interessant zu sehen, wie das Verhältnis der “Profis” zu den “Laien” ist.

7. Anleihen / Obligationen

  • Für weniger als ein Drittel aller Teilnehmer kommt ein Investment in Anleihen & Obligationen in Frage
  • 55% werden dieses Jahr keine / eher keine Investments in dieser Assetklasse tätigen

Dieses Verhältnis ist überraschend; aber auch irgendwie nicht. Anleihen bzw. Obligationen in Form von Top-Staaten zahlen so gut wie keine Rendite in Euro. Beim USD ist es zwar schon mehr, aber dafür haben Anleger aus Deutschland, der Schweiz usw. ein unkalkulierbares Währungsrisiko. Da ist der Zinsvorteil schnell aufgefressen…

Institutionelle Anleger oder Pensionskassen sind meistens gesetzlich verpflichtet, einen Großteil ihres Vermögens in Anleihen zu halten. Für Privatanleger trifft die Pflicht glücklicherweise nicht zu und somit machen die meisten Kunden 2017 einen Bogen um Anleihen.

8. Hochprozentiges (Alkohol)

Bei dieser Frage gingen die Meinungen weit auseinander.

  • Zwar gab fast die Hälfte der Teilnehmer an, “ganz sicher” nicht in Hochprozentigem zu investieren.
  • Auf der anderen Seite geben zumindest ein Viertel der Befragten zu, “sehr wahrscheinlich” in Alkohol zu investieren

Zugegeben, die Frage ist natürlich nicht unbedingt ernst gemeint. Aber interessant ist es schon, dass Alkohol noch vor Anlageklassen wie Versicherungen, Termingeld oder Sparbüchern rangiert.

Dann also Prost allen “Investoren”!

9. Solar- / Windkraft

Trotz aller Nachhaltigkeit-Trends, ist die Assetklasse bei den Befragten nicht en vogue.

  • 60% der Teilnehmer gaben an, “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” in alternative Energien etc. zu investieren.
  • Ein kleiner Teil von 20% gibt zumindest an, “wahrscheinlich” bis sehr wahrscheinlich in Sonne, Wind u.ä. zu investieren

10. Cash (Matratze / Tresor)

Auch hier wäre es interessant zu sehen, wie sich Laien von den Profis unterscheiden:

  • 70% der Teilnehmer gaben an, “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” Gelder zu Hause oder im Tresor zu halten
  • Der kleinere Teil von knapp unter 25% gab zumindest an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder zu Hause zu bunkern

11. Versicherungen

Noch unattraktiver erscheinen den Teilnehmern Versicherungen als Geldanlageform 2017

  • 70% der Teilnehmer machen gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” einen großen Bogen um diese Anlageform
  • Nur 20% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in Versicherungen zu packen.

12. Peer-to-Peer-Lending (selbst Kredite vergeben)

Crowdlending ist zwar inzwischen eine etablierte Finanzierungsform. Allerdings für die Umfrageteilnehmer kein Thema.

  • Für 70% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nur 15% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese neue Anlageform zu investieren

13. Antiquitäten

Antiquitäten sind unter den Befragten kein großes Anlagethema.

  • Für 75% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nur 13% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese Anlageform zu investieren

14. Termingeld

Für mich überraschend, dass die – immer noch weit verbreitete Anlageform – “Termingeld” so weit hinten rangiert

  • Für 75% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nur 14% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese Anlageform zu investieren

15. Bitcoin

Ebenso überraschend die Erkenntnis, dass Bitcoin den wenigsten Anlegern bisher als Anlageform dient

  • Für 75% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nur 14% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese Anlageform zu investieren

Hier könnten Anleger die größte Überraschung in den nächsten Jahren erleben. Einige Experten sprechen bereits darüber, dass sich Bitcoins zu einer ebenbürtigen und akzeptierten Weltwährung entwickeln könnte.

Im März gelingt es Bitcoin, mit 1.280 einen neuen und deutlichen Höchststand zu erklimmen.

Ist das der Anfang einer großen Ralley?

16. Sparbuch

Die Tatsache, dass – speziell in Deutschland – das Sparbuch noch eines der beliebtesten Geldanlage darstellt, spiegelt sich das in keinster Weise in den Umfrageergebnissen

  • Für 75% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nur 17% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese Anlageform zu investieren

Entweder haben die meisten Anleger schon genügend (zu viel?) Geld auf Sparbüchern, oder es liegt am verkäuferischen Geschick der Bankberater, dass Sparer so viel Vermögen auf Sparbüchern halten und damit wertvolle Erträge verschenken.

Eine andere einfache Erklärung ist ganz einfach die Trägheit der Anleger, sich aktiv um ihre Geldangelegenheiten zu kümmern.

17. Oldtimer

Eine äußerst attraktive Anlageklasse, aber für den Großteil der Befragten anscheinend kein Thema

  • Für 80% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nur knapp über 10% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese Anlageform zu investieren

Gründe liegen sicher in der Problematik der “Wertaufbewahrung” und den fehlenden Kenntnissen. Welcher Oldtimer wird weiter im Preis steigen und ist die Garage groß genug für alle Fahrzeuge? Themen, mit denen sich die Umfrageteilnehmer anscheinend lieber nicht beschäftigen wollen.

18. Briefmarken & Münzen

Auf dem letzten Platz landet eine inzwischen wohl vergessene Form der Anlage, mit der sich früher teilweise viel Geld verdienen lassen konnte.

  • Für 85% der Teilnehmer kommt es gemäß ihrer Wahl “eher nicht” bzw. “ganz sicher nicht” als Investment nicht in Frage
  • Nicht einmal 10% gaben an, “wahrscheinlich” bis “sehr wahrscheinlich” Gelder in diese Anlageform zu investieren

Kapitalmarktprognose 2017 PDF

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